Bevor mit der Konfiguration und Einrichtung eines Webservers begonnen werden kann, muss vom Anwender zunächst ein passendes Produkt ausgewählt werden. War vor einigen Jahr das Angebot noch überschaubar, gibt es heute ein Vielzahl von Auswahlmöglichkeiten. Aus diesem Grund sollen die nun folgenden Absätze die Entscheidung vereinfachen.
Am Anfang der Auswahl sollte die Entscheidung über das Betriebssystem (BS) stehen. Zum Einsatz kommen mehrheitlich Linux-Distributionen, wobei dabei auf eine breite Palette von anwendungsspezifischen Varianten gewählt werden kann. Neben linux-basierten Webservern behauptet sich außerdem solche auf Microsoft Windows-Basis, wobei die Version 2003/2003 R2 und 2008/2008 R2 die weiteste Verbreitung besitzen. Für die linux-basierten Systeme sprechen die geringen Lizenzkosten und die vielen Möglichkeiten zur spezifischen Anpassung. Auch der gute Support durch eine Vielzahl freier Distributionen als auch kommerzieller Anbieter sprechen für dieses BS. Für die Windows-Lösung sprechen der professionelle Support und die geringe Umgewöhnung. Auch die Integration in die bestehende IT-Ausstattung kann ein ausschlaggebendes Kriterium für die Wahl sein.
1. Wahl des Betriebssystems
- Microsoft Windows Server 2003/2008
- Linux-Distribution
Begründung meiner Entscheidung: Wahl von Microsoft Windows Web Server 2008 als Betriebssystem, da ich als Windows-Nutzer nicht auf eine grafische Oberfläche nicht verzichten wollte und die Anwendung „Air Video Server“ für die Bereitstellung von Videomaterial an iOS-Endgeräte zum Zeitpunkt der Entscheidung (11/2011) nur für Microsoft-BS verfügbar war. Darüber hinaus war die gute Remotedesktop-Funktionalität und dessen Integration in andere Windows-BS simpel und einfach ist.
Mit der Wahl des BS verkleinert sich die Auswahl der möglichen Anbieter. Um hier eine weitere Filterung vorzunehmen, sollte an diesem Punkte eine Entscheidung über die Performance des Webserver getroffen werden. Angeboten werden heute in der Regel drei Typen:
2. Wahl des Servertyps
- Root-Server
- vServer
- Managed Server
- Colocation
Bei Root-Servern handelt es sich um physikalisch vorhandene Server, welche vom Anwender bei entsprechenden Anbietern auf bestimmte Zeit gemietet werden kann. Dabei wird der komplette Rechner überlassen, d.h. es steht zu jedem Zeitpunkt die Leistung zur Verfügung, welche die gewählte Hardware bereitstellen kann. vServer unterschieden sich von Root-Servern dahingegen, dass durch Installation von virtuellen Clients eine höhere Auslastung nach dem Leistungsbedarfsprinzip erreicht wird. Dem Anwender wird dabei garantiert, dass er eine bestimmte Grundleistung zur Verfügung gestellt bekommt, sich die Gesamtrechenleistung aber mit anderen Kunden teilen muss. Ähnlich verhält es sich bei Managed Servern, welche eine Variante der vServer darstellen. Bei diesen kann der Anwender flexibel zusätzliche Kapazitäten hinzubuchen, wenn die georderte Leistung nicht ausreichen sollte. Unter „Colocation“ wird die Möglichkeit verstanden, den eigene Server in den Räumen des Anbieters unterzubringen. Dabei stellt der Hoster die Infrastruktur zur Verfügung (Strom- und Netzwerkanbindung) und garantiert für die Ausfallsicherheit seitens der Räumlichkeiten (Notstrom, Brandüberwachung usw.), jedoch nicht für die Serverhardware.
Begründung meiner Entscheidung: Wichtig war mir eine kostengünstige Variante mit großem (Festplatten-) Speicherangebot. Zum Zeitpunkt meiner Entscheidung gab es ein Aktion bei Strato, welche als Anstieg in den Betrieb eines eigenen Webservers eine vServer mit 50GB-Festplatte zum Preis von 10 €/Monat. Dieser Preis ist bis zum heutigen Tag gültig. Je nach gewünschter Hardwarekonfiguration gibt es eine Vielzahl von Anbietern, wobei ein wichtiges Kriterium mit Sicherheit auch die Vertragslaufzeit ist (Strato = 1 Monat).
Wie bereits aus der Begründung für die Auswahl des Servertyps hervorgeht, ist eine genaue Spezifizierung hinsichtlich der Leistungsdaten notwendig, um eine Entscheidung treffen zu können. Aus diesem Grund sollten ein paar Leitfragen vorab grob beantwortet werden:
- Sollen auf dem Server hauptsächlich rechenintensive Datenbankanwendungen mit eher geringen Festplattenspeicheranforderungen ausgeführt werden? Wenn ja, dann ist eine starke Prozessorleistung und ein großer Arbeitsspeicher notwendig.
- Sind die Anforderungen hinsichtlich der Rechenleistung eher gering und soll dafür ein große Menge an Daten gespeichert werden? Wenn ja, so ist eine hohe Festplattenkapazität erforderlich.
- Mit wie vielen Nutzern ist zu rechnen?
- Werden Leistungsspitzen nur vereinzelt auftreten oder ist mit einer durchgehend hohen Anforderung zu rechnen?
Jeder Anwender wird an dieser Stelle andere Anforderungen definieren, weshalb es ratsam ist, einen individuellen Fragenkatalog zusammenzustellen.
3. Spezifizierung der Leistungsanforderungen
4. Auswahl
Für professionelle Projekte ist sicherlich die Wahl eines Root-Servers ratsam, im privaten Gebrauch sollte ein vServer vorerst ausreichen.
Warum Strato Windows vServer S?
- geringe monatliche Kosten
- im Vergleich großer Festplattenspeicher
- keine Setup-Gebühren
- kurze Vertragslaufzeiten
- Skalierung nach oben möglich