Bereits in einem Beitrag zur Auswahl eines virtuellen Servers für die Umsetzung von eigenen Ideen im Bereich der Webapplikationen wurde auf die Möglichkeit zur Nutzung eines sogenannten Colocation-Platzes hingewiesen. Darunter versteht man die Anmietung von Stauraum in einem Rechenzentrum mit Anbindung an die Infrastruktur. Je nach Angebot können dabei ganze Stellplätze für eigene Serverracks als auch Einschubfächer in bestehenden Racks gebucht werden. Üblicherweise richtet sich der Preis nach der belegten Fläche sowie dem Strom- und Datenverbrauch. Auch die Anzahl der benötigten IP-Adressen spielt eine Rolle für die Preisgestaltung. Je nach Anbieter werden Zusatzdienstleistungen angeboten, die vor Vertragsschluss im Detail zu prüfen sind.
Den eigenen Server in einem Rechenzentrum zu betreiben bietet eine Reihe von Vorteilen:
- Hohe verfügbare Bandbreite (in der Regel wird mindestens ein 10Mbit/s Up-/Downlink zur Verfügung gestellt, gegen Aufpreis werden 100/1000Mbit/s oder auch Glasfaseranbindung mit mehreren Gbit/s bereitgestellt)
- Fester IP-Adressbereich
- Ausfallsichere Unterbringung (Kühlung, Brand- und Feuerschutz, Notstromversorgung etc.)
- Schutz vor Diebstahl durch Zugangssicherungen (Kontrollen, Videoüberwachung etc.)
Im Vergleich zu Root-Servern, welche einen ähnlichen Funktionsumfang bieten, ergeben sich auch ein paar Vorteile:
- Absicherung der Daten vor unberechtigten Zugriff durch Mitarbeiter des Anbieters (im Zweifel besitzen Systemadministratoren Zugang zu den Root-Servern um Wartungstätigkeiten etc. auszuführen, diese Möglichkeit ist bei einem eigenen Server auszuschließen)
- Kostengünstigere Einsatz von Lizenzsoftware (bei den meisten Anbietern werden hohe Aufschläge bei der Verwendung von Lizenzsoftware fällig)
- Bei Zugang zum Rechenzentrum lassen sich auch große Datenmengen bequem mit Hilfe von Datenträgern aufspielen